Mittwoch, 21. Juli 2021

Success Stories: Pedro Araújo (Vinte Vinte | World of Wine)

Aktualisiert: Mittwoch, 21. Juli 2021

Seit gut anderthalb Jahren sind internationales Reisen und der Handel nun schon beeinträchtigt. Trotzdem traute sich der Hotelier, Visionär und Kunstliebhaber Adrian Bridge, im Zentrum von Porto das größte europäische Tourismusprojekt des letzten Jahres (2020) zu realisieren: World of Wine. „Eine Reihe von Erlebnissen“ in der Form von 6 Museen, Restaurants und Geschäfte die in 300 Jahre alten Lagerhäusern untergebracht sind, wo früher Portwein abgefüllt wurde. In der „World of Wine“ lernen Besucher den Wein, die Kochkunst und die Kultur von Portugal kennen.

Als Höhepunkt der World of Wine (WOW) gilt das Schokoladenmuseum, das „The Chocolate Story“ getauft wurde. Dort tauchen Besucher ganz in die Welt der Schokolade ein. In der WOW-Schokoladenfabrik erleben sie den gesamten Prozess, von der Bohne bis zum verpackten Riegel, mit eigenen Augen. Anschließend können sie im Schokoladencafé eine Vielfalt leckerer Schokoladenkreationen kosten.

Die Schokolade wird für die eigene Schokoladenmarke „Vinte Vinte“ hergestellt. Dieser ungewöhnliche Name bedeutet „Zwanzig Zwanzig“ und bezieht sich auf die geografische Lage des sogenannten Kakaogürtels: zwanzig Grad nördlich und zwanzig Grad südlich des Äquators. Sowohl für die Schokoladenproduktion als auch für „The Chocolate Story“ ist der Geschäftsführer und Meister-Chocolatier Pedro Araújo verantwortlich, der auch „Doktor Bohne“ genannt wird. Araújo bereiste die ganze Welt, um Kenntnisse über den Anbau, die Ernte und die Verarbeitung von Kakao zu sammeln. Nach erfolgreicher Studienreise kehrte der Schokoladenmeister mit dem perfekten Bean-to-Bar-Rezept im Gepäck nach Hause zurück.

In dieser Ausgabe von „Success Stories“ spricht Araújo ausführlich über die Bedeutung des Direkthandels. Außerdem berichtet Araújo über die Zusammenarbeit mit Lareka und verrät, welchen Schokoladenriegel und welche Verpackung er am liebsten mag. Viel Spaß beim Lesen!

Was ist Ihr Signature-Schokoladenriegel? Und wie ist er verpackt?

Das ist für mich die „75 % Nicaragua reine Schokolade“, die zur „Cacao Intensity Collection“ gehört. Dieser Riegel wird aus Kakao hergestellt, der von einer Plantage im nördlichen Nicaragua stammt. Ich besuchte diese Plantage während meiner Weltreise, auf der ich Informationen für das Schokoladenmuseum gesammelt habe. Die Bauern auf dieser Plantage leisten erstklassige Arbeit. Die Bohnen werden gut fermentiert, sodass immer hochwertiger Kakao entsteht. Das Ziel lautet übrigens, alle Plantagen zu besuchen, von denen wir Zutaten importieren.

Der Riegel wird mit der Lareka BTB25 in einem goldbedruckten Aluminiumpapierlaminat und einem relativ dicken Papierlabel verpackt. Für jede der vier Kollektionen wurde ein eigenes Design entworfen, das zur Zusammensetzung der Schokolade passt. Alle Kollektionen und zugehörigen Verpackungen finden Sie auf unserer Website.

Welcher Riegel hat die schönste Verpackung?

Das sage ich jetzt nicht, weil es unser eigenes Produkt ist, aber ich bin ein Fan der Verpackungen unserer „Fusion Collection“. Weil ich schon etwas länger in der Branche tätig bin, habe ich im Laufe der Jahre verschiedenste Verpackungen kommen und gehen sehen. So viele, dass ich sogar eine Sammlung daraus erstellt habe.

Warum die „Fusion Collection“? Die Verpackungen dieser Kollektion sind modern, frisch, attraktiv und enthalten kräftige Farben. Mein Favorit aus dieser Kollektion ist der Chili-Riegel. Solche Verpackungen machen einen echten Unterschied aus. Alle Designs unserer Verpackungen wurden von einem portugiesischen Partner entworfen, mit dem wir seit Jahren zusammenarbeiten und bis heute sehr zufrieden sind. Sie haben uns enorm geholfen, eine starke Marke mit Unterscheidungskraft zu positionieren. 

Auf welche Weise befasst sich Vinte Vinte (WOW) mit dem Thema Nachhaltigkeit/nachhaltige Produktion?

Nachhaltigkeit genießt bei WOW obersten Stellenwert. Schwerpunkte sind vor allem ein nachhaltiger Handel und die Förderung des Direkthandels. Wir möchten den Besuchern von „The Chocolate Story“ die Bedeutung des Direkthandels mit den Kakaobauern näherbringen. Damit sie verstehen, warum unsere Schokolade einen so hohen Preis hat. Wir zahlen den Bauern, mit denen wir zusammenarbeiten, den gewünschten Preis für ihren Kakao – und nicht den Marktpreis bzw. den Preis großer Mengen. Dieser Preis ist fast dreimal so hoch wie der von Kakao, der für „normale“ Supermarktschokolade verwendet wird.

Außerdem sind wir natürlich eine „Bean-to-Bar“-Marke. Der gesamte Produktionsprozess ist handwerklich. Das heißt, unsere Schokolade wird nicht vollständig maschinell hergestellt. Preis und Qualität unserer Zutaten in Kombination mit dem handwerklichen Produktionsprozess führen zu einem relativ hohen Verkaufspreis. Deshalb müssen wir die Besucher überzeugen, dass dieser hohe Preis auch ein fairer Preis ist.

Dabei habe ich lange Zeit eine nachsichtige und optimistische Einstellung verfolgt. Mittlerweile bin ich überzeugt, dass wir diese Botschaft am besten vermitteln und das Bewusstsein wachrütteln können, indem sich Menschen für ihr Konsumverhalten verantwortlich fühlen sollen. Denken Sie wirklich, dass Sie einen fairen Preis bezahlen, wenn 100 g Schokolade im Supermarkt nur einen Euro kostet? Wenn der Verbraucher so wenig für Schokolade bezahlt, wird irgendwo in der Lieferkette jemand ausgebeutet. Und dreimal dürfen Sie raten, wer das ist. Kakaobauern werden ausgebeutet, und (Kinder-)Sklaverei ist auf Kakaoplantagen eine Realität. Wenn Sie das im Hinterkopf behalten, ist der Rest ganz einfach. Wer nicht zu dieser Ausbeutung beitragen möchte, kauft keine Billigschokolade multinationaler Unternehmen, sondern „faire“ Produkte. Das ist wahrscheinlich die wichtigste Botschaft, die ich Besuchern auf dieser Tour mitgeben möchte.

Zu welchen Veränderungen hat die BTB25 bei Vinte Vinte (WOW) geführt?

Ehrlich gesagt hat die BTB25 keine echten Veränderungen bewirkt. Warum? Weil wir schon immer so gearbeitet haben. Den Schritt der manuellen Verpackung haben wir übersprungen. Denn die Maschine war bereits angeschafft, bevor auch nur ein Riegel verkauft wurde.

Bei einem Besuch auf der Chocoa in Amsterdam hatte ich die BTB25 zum ersten Mal gesehen und war direkt von ihrem Größenbereich begeistert. Unser Sortiment umfasst nämlich Produkte mit 50 g, 25 g, 9 g und 6 g. Dank der BTB25 haben wir eine Verpackungslösung, die sich für das gesamte Sortiment eignet. Anschließend haben wir eigentlich nicht mehr nach Alternativen gesucht. Ich war sicher: Das ist die richtige Maschine! Neben dem Größenbereich war ich auch vom Format der Maschine beeindruckt. Wir haben in unserer Fabrik wenig Platz, aber die BTB25 ist sehr kompakt. Wir sind froh, dass wir eine Maschine gefunden haben, die perfekt zu unserem Sortiment und Produktionsraum passt.